Initiative Demenzfreundliche Kommune
Stadt und Landkreis Gießen e.V.

5 Jahre Initiative Demenzfreundliche Kommune

 - Stadt und Landkreis Gießen e.V.

 

 

Gießen (hin). Gibt es sie, die demenzfreundliche Kommune? Sind Busfahrer und Bankangestellte sensibilisiert, Lebensmittel klar gekennzeichnet, Wegweiser eindeutig beschriftet? Als sich die „Initiative Demenzfreundliche Kommune“ (kurz IDfK) vor fünf Jahren gründete, waren es Ziele wie diese, die zu einem neuen Bewusstsein für den Umgang mit Menschen mit Demenz beitragen sollten. Inzwischen hat sich das Bild von Demenz in der Gesellschaft verändert. Betreuungsgruppen sind entstanden, Pflegesysteme wurden neu justiert, aber ist es für Menschen mit Demenz wirklich leichter geworden, sich in Stadt und Landkreis Gießen zu bewegen. Gibt es sie, die demenzfreundliche Kommune? Ist die soziale Teilhabe gewährleistet?

 

 

 

In den fünf Jahren ihres Bestehens hat die IDfK durch Veranstaltungen und Öffentlichkeitsarbeit – teils als Anstoßgeber, teils als Kooperationspartner – Mosaiksteinchen zusammenzutragen, aus denen sich das Bild einer demenzfreundlichen Kommune ergeben soll. Sich als Verein zu etablieren, war erst einmal mit allerlei Grundsatzdiskussionen verbunden. Seit 2007 hatten die späteren Vereinsmitglieder – angelehnt an eine Initiative der Robert-Bosch-Stiftung und an Aktivitäten der „Aktion Demenz“ – sehr viel inhaltliche Arbeit geleistet. Der Entschluss zur Vereinsgründung führte erst einmal in eine andere Richtung. Struktur und Ziele mussten definiert, ein Logo gefunden werden. Letzteres entstand mit Unterstützung der Willy-Brandt-Schule. Schülerinnen und Schüler aus dem Fachbereich Gestaltung setzten sich in beeindruckend offener Weise mit dem Thema „Demenz“ auseinander, und zwar weit über die gestalterischen Elemente hinaus. Ab 2009 vertiefte die „Initiative Demenzfreundliche Kommune – Stadt und Landkreis Gießen e.V.“ die inhaltliche Arbeit, indem sie Veranstaltungen verschiedenster Art initiierte. Das reichte vom Tanzcafé über Gottesdienste bis zu Informationsveranstaltungen im Einzelhandel, beim Energieversorger und bei der Polizei. Gleichzeitig wurden Netzwerke auf- und ausgebaut, wie etwa durch die Mitarbeit in der Altenhilfeplanung der Stadt Gießen. Stadt und Landkreis Gießen boten Unterstützung für die Arbeit der IDfK. Eine Förderung der Robert-Bosch-Stiftung ermöglichte es, in Kooperation mit der Kreisvolkshochschule „Demenzpaten“ auszubilden. Hierbei ging es um die Schaffung von Strukturen, die es Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen ermöglichen, weiterhin in ihrem Verein aktiv zu bleiben. Welche Potentiale sich bei Menschen mit Demenz erschließen lassen, bewies in eindrucksvoller Weise eine Lesung mit Helga Rohra im November 2012. Helga Rohra, inzwischen Ehrenmitglied der IDfK, erkrankte im Alter von 54 Jahren an einer Lewy-Body-Demenz, ließ sich von der Diagnose aber nicht unterkriegen. Ihr Auftritt vor gut hundert Besuchern im Konzertsaal des Gießener Rathauses hinterließ ermutigende Spuren. Das kreative Potential von Menschen mit Demenz erschloss sich bei der Gestaltung von Kunstleitpfosten für die Landesgartenschau. Im September 2013 erhielt die „Initiative Demenzfreundliche Kommune“ eine Förderung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zur Bildung einer „Lokalen Allianz für Menschen mit Demenz“. Die Umsetzung dieser Idee erfolgt in enger Kooperation mit drei lokalen Akteuren unter dem Namen „Anders blicken!“. Ziel der Zusammenarbeit ist ein Perspektivenwechsel. Seit Dezember 2013 läuft eine von „Anders blicken!“ initiierte Reihe mit Kinofilmen über das Leben mit und ohne Demenz. Nach erfolgreichem Start in Gießen werden ausgewählte Filme nun auch im Landkreis gezeigt. 

  

 

 


 

Gießener Anzeiger (05.09.2014) Mit etlichen Mosaiksteinchen Bewusstsein verändern

Gießener Allgemeine Zeitung (20.09.2014) Anstoßgeber und Partner

Seniorenjournal (18.10.14) Respekt und Achtsamkeit

Gießener Anzeiger (27.01.2015) Das besondere Thema "Teilhabe an gesellschaftlichem Leben ermöglichen"

 

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