Initiative Demenzfreundliche Kommune
Stadt und Landkreis Gießen e.V.

Juni/Juli 2021

Rikscha-Aktion

Mit Wind in den Haaren …

Es begann in Kopenhagen.

Im Jahr 2012 fuhr der 47-jährige Sozialunternehmer Ole Kassow wie jeden Tag mit dem Rad zur Arbeit. Auf seinem Weg sah er einen älteren Herrn vor einer Senioreneinrichtung sitzen. Er überlegte, ob der Senior früher vielleicht genauso gern mit dem Rad unterwegs war wie er selbst. Aus der Überlegung entstand eine Idee. Ole Kassow schaffte eine Rikscha an, fuhr zur Senioreneinrichtung und lud eine ältere Dame und ihre Begleiterin zu einem Ausflug ein.

Die Strecke führte sie zu Orten, die die Heimbewohnerin von früher kannte. Sie erzählte Geschichten aus dieser Zeit und freute sich, die Orte wiederzusehen. Der Ausflug wurde ein großer Erfolg und bald wollten auch andere Bewohner mit der Rikscha gefahren werden. Aus einer spontanen Idee wurde ein regelmäßiges Freizeitangebot.

Als Ole Kassow die Stadtverwaltung von Kopenhagen anschreibt und um die Finanzierung einer Rikscha für die Senioreneinrichtung bittet, findet er dort überraschend Unterstützung: Auf einen Schlag werden fünf Rikschas bestellt. Mit einer Parade der neuen Rikschas im April 2013 wird die Initiative der Öffentlichkeit vorgestellt. Zwei Fernsehsender und verschiedene Zeitungen berichten.

Die Gießener Kapitäne: Diana Voigt (stehend), Bernd Stäudtner, Marion Bathe (blaues T-Shirt, Frosch-Projekte) und Dagmar Hinterlang (Initiative Demenzfreundliche Kommune)

Aus Ole Kassows Idee entsteht die Initiative „Radeln ohne Alter“. Sie hat sich von Dänemark aus in mittlerweile mehr als 50 Länder weltweit verbreitet. Am 4. Juni 2021 ist die Idee in Gießen angekommen. Unterstützt vom Land Hessen laden die Initiative Demenzfreundliche Kommune (kurz IDfK) und „Frosch – Kultur im Alter“ seitdem und noch bis Ende Juli Menschen mit Demenz und Senioren mit eingeschränkter Beweglichkeit zu Ausflügen ein. Wieviel Spaß die Touren machen, zeigen unsere Bilder. Schauen Sie hinein!


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"Ich kann gar nicht glauben,
dass ich das gemacht habe, das war so schön."

„Guck mal, da wollte mein Enkel bauen!“

„Das war ein unvergleichliches Erlebnis. Das prägt.“

"Hoch auf dem gelben Wagen ..." (singend durch die Straßen)

Rikschafahrt

Rikscha hat uns eingeladen,
Fahrtwind kühlte das Gesicht,
und wir fuhren dann auf Pfaden
die ich sah schon lange nicht.

Wege hatten sich verändert, durch die Landesgartenschau
Schatten spenden jetzt die Bäume
Nur für Blumen gab es Zäune
Himmel leuchtet azurblau.

Fremde winkten uns und lachten
So oft ist ja keine Rikscha zu sehen.
Manche dachten: „Säße ich doch drin!“
Und ein Junge fragte: „Sitzt ihr bequem?“

„Wir schon“, riefen wir zurück.
Wir haben einen Fahrer zum Glück.
Er lief in Chicago den Marathon.
Er ist sehr stark, und wir profitieren davon.

Kinderjuchz war im Bachbett zu hören,
Schiffchen schwammen im Wasserloch
Frisbyscheibenflug zwischen Gören,
Schaukeln schwangen himmelhoch.

In der Strandbar saßen Leute.
Unterm Schirm wird diskutiert.
Wer wird Fußballheld von heute?
Wer gewinnt und wer verliert?

Der Nachhauseweg retour
Durch die duftende Natur
War so ruhig und so schön
Lange hab ich`s nicht gesehn.

Dank an unsern Rikschafahrer,
der uns durch die Auen fuhr.
Dank auch an die Organisatorin,
durch die ich von dem Deal erfuhr.
Das hat uns beide sehr berührt.
Darum der Dank, der Euch gebührt.

Ingeborg Meier, 21.6.2021

„Das werden wir so schnell nicht vergessen!“

 

„Die winken alle, weil wir so schön aussehen!“


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Artikel aus der Gießener Allgemeine vom 26.05.2021

 

Artikel aus der Gießener Allgemeine vom 12.06.2021

 

Artikel aus der Gießener Allgemeine vom 03.07.2021

 

Artikel aus dem Gießener Anzeiger vom 06.07.2021

  

Artikel aus der Gießener Allgemeine vom 08. und 10.07.2021 

 

Artikel aus dem Gießener Anzeiger vom 10.07.2021

 

Artikel aus der Gießener Allgemeine vom 10.08.2021

 


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Zum Schluss noch ein bisschen Statistik.


Beteiligt waren:

1 Lotsin
4 Kapitäne
20 Piloten und Pilotinnen

Unsere Passagiere waren BewohnerInnen und Tagesgäste aus:

  • Alloheim, Seniorenzentrum Annerod
  • Alloheim, Haus  Neue Mitte Pohlheim
  • AWO Senioreneinrichtung Albert-Osswald-Haus, Gießen
  • AWO Seniorentagesstätte Heinrich-Albertz-Haus , Gießen-Kleinlinden
  • Caritas Maria Frieden, Gießen
  • Caritas St. Anna, Gießen
  • Demenz-WG, Gießen-Rödgen
  • Diakonie, Johannestift Gießen
  • Diakonie, Seniorenzentrum Lich
  • Diakonie, Seniorenzentrum Laubach
  • Gemeindeschwestern Muschenheim
  • Johanniter-Tagespflege, Buseck
  • Seniorencafé, Gießen-Allendorf
  • Tagespflege Lebensfreude, Fernwald
  • Tagespflege WieseckTagespflege Gutzeit, Pohlheim

sowie 30 Damen und Herren aus Privathaushalten

Wir waren mit der Rikscha in Gießen, Buseck, Fernwald, Lich, Laubach und Pohlheim unterwegs und sind dabei rund 1800 km gefahren.

 


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Dankeschön!

Wir danken

  • den 20 Pilotinnen und Piloten, die in ihrer Freizeit, nach der Arbeit und an den Wochenenden SeniorInnen und Menschen mit Demenz durch ihre ehrenamtliche Bereitschaft ein schönes Erlebnis geboten haben.


  • den 8 stationären Einrichtungen, 5 Tagespflegen und 2 Seniorenrunden, die sich auf den „Wind in den Haaren“ eingelassen haben.


  • Diana und Bernd, die an einem Wochenende 10 Piloten geschult haben.


  • Bernd, der rikschataugliche Routen in und um Gießen herausgesucht hat.


  • Jutta, Hermann und Lasse für das Bereitstellen ihrer Garage als Unterschlupf für die Rikscha.


  • Axel, der innerhalb von 2 Stunden für einen erkrankten Piloten eingesprungen ist.


  • Axel und Philipp, die mit der Überführung der Rikscha nach Gießen mit 30 km die längste Strecke am Stück gefahren sind.


  • Dagmar für ihren unermüdlichen Shuttleservice.


  • Ole, der seiner Oma tatkräftig beim Herstellen der Give-away-Tüten geholfen hat.


  • Goyago für die Bereitstellung der Rikscha und die schnelle und unkomplizierte Reparatur unseres Platten.


  • Natalie Chirchietti und Caroline Kuhl von „Radeln ohne Alter“ für die tolle Aktion.

 

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